Das englische Vollblut

Vollblüter - die edelsten Pferde der Welt

Ursprünglich zuerst in England gezüchtet, sind die Vollblüter heute die internationalste Rasse überhaupt. Hautzuchtgebiet in Europa ist nach wie vor England, dazu kommen Irland, Frankreich und Deutschland. In Übersee hat Amerika den größten Bestand an Vollblütern vorzuweisen, doch auch in Australien und Japan werden hervorragende Vollblüter gezüchtet.

Verbreitung - Zucht

Vollblüter sind Pferde der Superlative. Sie zählen auf Kurz- und Mittelstrecken zu den schnellsten Tieren. Auf der Rennbahn erreichen sie Spitzengeschwindigkeiten bis zu 60km/h. Sie sind aber auch die teuersten im Erwerb und später auch im Training. Dafür können sie auch Spitzenverdienste erreichen. Obwohl sie meist nur zwei oder drei Jahre auf der Rennbahn aktiv sind, erwirtschaften die Besten unter ihnen Lebensgewinnsummen im Millionenbereich.

Aussehen

Das Aussehen hat in der Vollblut-Zucht nie eine Rolle gespielt. Ziel war immer die Selektion auf Schnelligkeit und Ausdauer. Dennoch zählen Vollblüter zu den Schönheitskönigen unter den Tieren. Ihre muskulösen Körper - mit großer muskelbepackter Schulter, perfekten Beinen mit eisenharten Hufen, tragfähigem Rücken und einem Hinterteil, dem man ansieht, dass es viel Schub produzieren kann- und die edlen, feinen Köpfe mit den großen Augen strahlen Adel und Eleganz aus. Die Hauptfarben sind Braune und Fuchs. Auch Rappen und Schimmel kommen vor. Das Stockmaß variiert zwischen 155 und 170 cm, „Intelligenz auf vier Beinen": Vollblüter sind außergewöhnlich „clevere" Pferde. Sie helfen, andere Pferderassen zu veredeln: Wo immer man in den Stammbaum eines siegreichen Reitpferdes schaut- der Vollblut-Vorfahr ist nie weit.

Charakter

„Vollblut ist kein Weichei" heißt es unter Vollblutreitern. Der Satz sagt es schon: Vollblüter verfügen über Temperament und Zähigkeit. Dazu sind sie meist aufmerksam, aber auch sehr sensibel und neigen leicht zu Nervosität. Sie brauchen viel Fürsorge, Zuwendung und Bewegung. Ihr Haupteinsatzfeld sind Flach- und Hindernisrennen, wobei sie Spezialisten für Kurz- und Mittelstrecken sind. Doch Vollblüter können auch gut springen. Sie sind gelehrig und lernen unglaublich schnell und zeigen durchaus Dressurtalent. Sie erweisen sich unter einem erfahrenen Reiter als hervorragende Vielseitigkeitspferde.

Vorfahren

Sie verdanken ihre Existenz der Pferde- und Wettverrücktheit von Engländern. Doch die schnellste Pferderasse der Welt entstand erst, als die früheren englischen Pferdedamen auf drei „Herren" aus dem Osten trafen. Der Erste, der in England erschien, war Achal-Tekkiner Byerly Turk. Im folgten der Berber-Hengst Godolphin Barb und der Araber Darley Arabian. Danach wurde das Stutbook geschlossen. Das Trio aus dem Osten vererbte sich bis heute im Stammbaum eines jeden englischen Vollblüters - meist sogar mehrfach.

Trakehner

Im 18. Jahrhundert wurden aus England Vollblut-Hengste in das preußische Hauptgestüt Trakehnen exportiert. Die schicken Briten vererbten ihren Adel, ihre Härte und Intelligenz. Es heißt: "Wem es gelingt, einen Trakehner zu verstehen, kann von sich behaupten, dass er reiten kann."  Dieser Spruch könnte auf alle unsere großartigen Vollblüter passen.

copyright HGallin-Ast