Kinder- und Jugenförderung mit Sportpferden

Der Beginn der Kinder- und Jugendförderung BOOMERANG e.V.  geht auf die 90er Jahre zurück. Frau Gallin-Ast - die Gründerin der EF Kinderförderung e.V., die im Pferdesport groß wurde, nahm sich ehemaligen Rennpferden an, die oft „sang- und klanglos abgeschrieben“ wurden, aber noch voller Energie waren und für ihren weiteren Einsatz einer richtigen Hand bedurften. Dazu kamen über 18 Jahre praktischer Forschungsarbeit im Bereich nachwachsender Rohstoffe sowie alternativer Energien.Zu diesem Engagement kommt ihre unermüdliche Zuneigung zu Kindern und Jugendlichen, um ein neues Umfeld an Freizeit-Möglichkeiten zu schaffen. Mit diesen damaligen Vorhaben wurde aufgezeigt, wie Kinder und Jugendliche in der Verbindung von Natur, Umwelt und Tieren ganzheitliche Abläufe in ihre Freizeit einbinden können. Diese Erfahrungen und ein Umfeld von ehrenamtlichen Mithelfern und Mitbegründern führte im Oktober 2007 zum Start einer neu gegründeten umfassenden Vereinsarbeit. Dez.2007_Peter Kollnberger

 

Motivation der Gründerin Hannelore Gallin-Ast im Jahre 2000

Während meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Vorstandsmitglied des Münchener Rennvereins (in der Zeit ab 1990), war ich zwei Jahre mit der Durchführung von Rennveranstaltungen, der Anwerbung von Sponsoren und Verwaltungsaufgaben betreut. Im Rahmen dieser Tätigkeit wurde ich zuweilen auch mit scheinbar unlösbaren Problemen konfrontiert.Es heißt: „Probleme soll man lösen, nicht beiseite schieben." Welche Umstände entscheiden über Erfolg oder Misserfolg im Rennsport und im übertragenen Sinne auch in unserer Gesellschaft? Das Interesse für Gewinner war schon immer groß. Das Erfolgserlebnis der Eigner, Züchter und des jeweiligen Umfeldes ist oftmals unbeschreiblich überwältigend. Was aber, wenn sich die Erfolgsserie dem Ende nähert, wenn sich eines dieser Pferde verletzt oder ganz einfach in die Jahre kommt? Kurz gesagt, wo bleiben die Verlierer?

Dies ist nicht nur eine Frage im Rennsport, sie betrifft eigentlich alle Akteure in unserer Leistungsgesellschaft. Bereits unsere Kinder, deren grundsätzlicher Einsatz von allen Beteiligten erwartet wird, geraten unter enormen Erfolgsdruck. Nicht immer sind sie diesem gewachsen.
Obwohl ich mich beruflich mit anders gelagerten Untersuchungen und Entwicklungen für ein neues Verfahren zur Erzeugung von Strom, Wasserstoff und Wärme aus Biomasse (sog. ELECTRO-FARMING™-Verfahren) beschäftige, ergab sich eine direkte Verbindung zu den Pferden. Es handelt sich hier um die Entwicklung und Prüfungen von Zwischenprodukten aus C4-Gräsern (Miscanthus), in diesem Fall um Tiereinstreu aus nachwachsenden Rohstoffen, die nach Gebrauch als Dünger oder zur Energieerzeugung im ELECTRO-FARMING™Prozess verwertet werden können.

Bei der Durchführung verschiedener Testreihen in Pferdestallungen und der dadurch bedingten täglichen Pflege und dem Umgang mit sensiblen Vollblutpferden u.a. durch Kinder, bekam dieses Projekt eine weitere Bedeutung. Hier zeigte sich sehr schnell und deutlich, wie unterschiedliche Aufgabenstellungen durch Synergien positiv zu lösen sind. Diese Erkenntnis führte im Jahre 2000 zu der Gründung eines Vereins  „EF ELECTRO-FARMING Kinderförderung e.V."

Der Aufbau dieser Gemeinschaft wurde gemeinsam mit den Kindern bewältigt. Man spürt den Erfolg und die Veränderungen bei den oft so falsch beurteilten „Rennpferden" die sich durch die Liebe und der täglichen Pflege der Kinder als gelehrig, nervenstark und sehr verlässlich zeigen.
Es lassen sich aufgrund der eindrucksvollen Erfahrungen und Ergebnisse in den letzten Jahren, im Umgang auch mit körperbehinderten und psychosomatisch erkrankten Kindern weitere Aktionen einleiten. Es gibt viele Ideen, bis hin zur Eingliederung und Betreuung von hyperaktiven oder autistisch-veranlagten Kindern in die einzelnen Gruppen. Besuche von alten Menschen aus Altenheimen zur „Erlebnis- und Erzählstunde". Kleine Gruppen mit Müttern und Kleinkindern, Ruhe und Geborgenheit für Erwachsene, die sich in vorübergehenden Stress-Situationen befinden und vieles mehr.

Als sinnvolle Freizeitgestaltung lassen sich Veranstaltungen und Wettbewerbe mit Jugendlichen organisieren (Junior-Cup Saarland), die z. B. ihren Landkreis oder ihr Bundesland vertreten, oder auch nur einen Beitrag an offiziellen Renntagen einbringen. Schon jetzt entwickelt sich das Interesse bei den Kindern und Jugendlichen, das Erlernte vorstellen zu können.
Vielleicht ergeben sich Anregungen und ein Ansporn im Bereich des mit Krisen geschüttelten Rennsportes in der Zusammenarbeit mit weiteren Kinder- und Jugendsport-Einrichtungen, auch als mögliche Lehrstätte. Durch die Fortführung weiterer Projekte kann man die Gesellschaft informieren und interessierte Personen und/oder Firmen zur Erhaltung dieser wunderschönen Tiere anregen und über Patenschaften mit einbinden. In jedem Fall sollte dieses Konzept immer in Verbindung mit einer Jugendsportförderung gesehen werden, wie bei grundsätzlich ähnlichen und bereitserfolgreichen Einrichtungen mit anderen Jugendsportarten.

Die Besonderheit im Vergleich zu anderen sportlichen „Freizeitgestaltungen" bleiben natürlich „unsere Champions", die allseits geliebten und hervorragend mit den Kindern kommunizierenden „Vollblutpferde aus dem Rennsport".

Sommer 2000copyright HGallin-Ast_ergänzt2008